w Tell Halaf Grabungsprojekt
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Grabungsstelle C

Alexander Sollee, M.A.

Hellenistische Strukturen
In der Kampagne 2009 wurden die Schnitte am nördlichen Ende des Hofes C nach Norden und Westen erweitert. Dabei stellte sich heraus, dass in den weniger stark von der Erosion betroffenen Bereichen des Tells mehrphasige, jüngere Bauschichten liegen. So wurden über den Mauern des neuassyrischen Palastes vier hellenistische Phasen (C04a-C04d) erkannt. Es scheint sich dabei um eine Abfolge von zwei bis drei hellenistischen Hofhäusern zu handeln, von denen jeweils die Südfront angeschnitten wurde (Abb. 1). Durch Münzen und andere Funde kann man diese Phasen recht gut in den Zeitraum vom 3. Jh. bis ins 1. Jh. v. Chr. datieren (Abb. 2). Einige der Räume der Häuser waren mit Tannuren für die Brotproduktion ausgestattet. Westlich dieser Häuser befand sich anscheinend eine Freifläche, die mit Kieselflächen ausgestattet war.

Die hellenistischen Mauern wurden direkt über den Resten der assyrischen Mauern errichtet, was für die auch in den materiellen Hinterlassenschaften sichtbare Kontinuität von der neuassyrischen zur seleukidischen Zeit spricht.

Neuassyrische Strukturen
Zur Struktur des neuassyrischen Gouverneurpalastes ergaben sich ebenfalls weitere Erkenntnisse. So konnte die stark beraubte Mauer eines in die Phase C 7 datierenden Raumes im NW des Hofes erkannt werden. Diese wurde in Phase C 6 wieder gekappt und vom neuen, erhöhten Kieselboden des Hofes überdeckt. In der Phase C 6 wurde der nach Norden führende Weg aus Pflastersteinen von einer Raumgruppe überbaut, die die nördliche Begrenzung des Hofes in dieser letzten Nutzungsphase des Palastes darstellt. Die westliche Einfassung des Hofes konnte indes noch nicht lokalisiert werden.

1Gebäude CH1 der Phase C04b (Foto: L. Simons)
2Münze von Antiochos III., (223 und 187 v. Chr.). AV: n. r. blickenden Apollon- bzw. Antiochoskopf. RV: Apollon stehend n. l. mit Stab in der rechten Hand und Bogen (?) bzw. Kranz (?) in der rechten Hand (Foto: L. Simons)